Was ist eine Bordbatterie?
Bordbatterien sind Versorgungsbatterien. Die Akkus speichern elektrische Energie auf elektrochemischer Basis. Die klassischen 12-Volt-Batterien mit Blei-Säure-Technologie bestehen aus sechs Zellen mit einer Spannung von jeweils 2 Volt. Jede Zelle hat zwei Plattensätze, die sich in verdünnter Schwefelsäure befinden. Das Material der positiven Plattensätze ist Bleidioxid, die negative Platte(-nsätze) bestehen aus Blei.
Versorgungsbatterien mit Blei-Technologie haben im Vergleich zu Starterbatterien dickere Bleiplatten, sind für die stetige Stromentnahme optimiert und wesentlich zyklenfester. Die Versorgungsbatterien vertragen Tiefentladungen bis 75 Prozent besser. Die weiteren Eigenschaften hängen von der jeweiligen Batterie-Technologie ab.
Welche Bordbatterie brauche ich für mein Wohnmobil?
Im ersten Schritt müssen Sie sich für einen Batterietyp entscheiden. Zur Auswahl stehen klassische Nassbatterien, weiterentwickelte Blei-Säure-Batterien und die modernen Lithium-Batterien.
Nassbatterien für Wohnmobile: die günstige Wahl für den Einstieg
Wohnmobil-Nassbatterien mit flüssigem Elektrolyten sind Einstiegsmodelle. Ihr Aufbau ähnelt dem der Starterbatterien. Mit dickeren Bleiplatten optimieren die Hersteller die Zyklenfestigkeit. Ältere Modelle können ausgasen und benötigen einen Entlüftungsschlauch. Moderne Nassbatterien hingegen sind wartungsfrei. Meist handelt es sich um Dual-Purpose-Batterien für den Motorstart und die Stromversorgung. Diese klassischen Blei-Säure-Batterien können Sie nicht in Schräglage einbauen. Der Einbau sollte zudem in einer säurefesten Wanne erfolgen.
Vorteile:
- Günstiger Preis
- Wartungsarm oder wartungsfrei
- Hohe Ströme
Nachteile:
- Nicht auslaufsicher
- Höhere Selbstentladung
- Gefahr des Ausgasens
- Geringere Lebensdauer
Empfehlung: Nassbatterien eignen sich bei geringer Tiefentladung und wenn das Wohnmobil meist mit Landstrom verbunden ist.
VRLA-Batterien für das Wohnmobil: wartungsfrei, auslaufsicher und vibrationsfest
VRLA-Batterien (ventil-regulated lead-acid) sind weiterentwickelte Blei-Batterien mit verschlossenem Gehäuse. Sie gasen nicht, eignen sich für den Einsatz in Innenräumen und benötigen keine Wartung. Sie müssen und können kein destilliertes Wasser nachfüllen. VRLA-Batterien sind auslaufsicher und in Schräglage einsetzbar ? unter dem Beifahrersitz ist ein typischer Einbauort. Die Zyklenfestigkeit der VRLA-Versorgungsbatterien ist etwa doppelt so hoch wie die der wartungsfreien Nassbatterien. Es gibt zwei Typen: Gel- und AGM-Batterien.
Gel-Batterien (VRLA) für den Betrieb im Innenraum des Wohnmobils
Bei den Blei-Gel-Batterien bindet Kieselerde den Elektrolyten und versetzt diesen in einen gelartigen Zustand. Aufgrund des hohen Innenwiderstands eignet sich der Batterietyp nicht für die Abgabe hoher Ströme. Die Hersteller optimieren die Batterien für die konstante Stromversorgung kleiner Verbraucher über lange Zeiträume. Zu den Vorteilen dieser Versorgungsbatterien gehören die geringe Selbstentladung und Zyklenfestigkeit. Sie überstehen hohe Entladetiefen ohne frühzeitigen Verschleiß. Bei niedrigen Temperaturen sinkt jedoch die Leistung.
Vorteile:
- Wartungsfrei und auslaufsicher
- In Schräglage einsetzbar
- Vibrations- und rüttelfest
- Verträgt hohe Tiefentladungen
- Ideal für die dauerhafte Stromversorgung kleiner Verbraucher
Nachteile:
- Nicht für die Abgabe hoher Ströme geeignet
- Weniger leistungsfähig bei kalten Temperaturen
- Längere Aufladezeit
Empfehlung: Gel-Batterien eignen sich gut, wenn Sie ständig kleine Verbraucher mit Strom versorgen wollen und keine stromhungrigen Geräte anschließen.
AGM-Batterien versorgen stromhungrige Geräte im Wohnmobil und beim Camping
Versorgungsbatterien mit AGM-Technologie (absorbent glass mat) integrieren Glasvliesmatten, die den Elektrolyten absorbieren. Das hat eine exzellente Vibrations- und Schlagfestigkeit zur Folge, der Einbau kann in Schräglage erfolgen. Aufgrund des geringeren Innenwiderstands liefern AGM-Batterien zuverlässig hohe Ströme und versorgen zum Beispiel mit einem Wechselrichter anspruchsvolle Geräte wie Föhn und Kaffeemaschine mit Strom. Ein weiterer Vorteil: Die Akkus laden vergleichsweise schnell auf, was für den autarken Betrieb mit einer Solaranlage praktisch ist. In modernen Pkw mit Start-Stopp-System dienen sie als Starterbatterie. In Wohnmobilen mit vielen gleichzeitig eingeschalteten Geräten stellen sie die bevorzugte Wahl dar. Niedrige Temperaturen beeinflussen die Leistung nicht, daher entscheiden sich Wintercamper meist für AGM-Batterien.
Vorteile:
- Wartungsfrei und auslaufsicher
- In Schräglage einbaubar
- Vibrations- und rüttelfest
- Liefert auch hohe Ströme
- Gut mit Solar kombinierbar
- Schnelle Ladezeit
Nachteile:
Lithium-Batterien für den Dauereinsatz und höchste Ansprüche im Wohnmobil
Im Vergleich zu den Blei-Säure-Batterien wiegen Lithium-Batterien für das Wohnmobil bei gleicher Nennkapazität deutlich weniger. Da Sie die Kapazität bei Bedarf nahezu vollständig nutzen und Lithium-Batterien nicht nur zu 75 Prozent tiefentladen können, profitieren Sie zudem von der höheren Energieausbeute. Die Energiedichte der Lithium-Eisenphosphat(LiFePO4)-Batterien ist dreimal höher, ein Lithium-Akku ersetzt zwei Gel- oder AGM-Batterien.
Ein weiteres Kaufargument ist die exzellente Zyklenfestigkeit. Die Lithium-Eisenphosphat-Akkus halten viel länger, daher lohnt sich der höhere Anschaffungspreis über die Jahre.
Selbst bei Nichtbenutzung punktet die Batterie mit Lithium aufgrund der minimalen Selbstentladung. Wird das Wohnmobil im Winter in einer Garage geparkt, sollten Sie Gel- und AGM-Batterien zwischendurch an ein Ladegerät anschließen und vollständig aufladen. Im teilgeladenen Zustand kommt es andernfalls schneller zur Sulfatierung. Lithium-Batterien können Sie hingegen teilgeladen einlagern, etwa 50 bis 70 Prozent sind empfohlen.
Zudem sind Lithium-Akkus eigensicher. Die Lithium-Ionen-Batterien in Smartphones können sich verformen und in Brand geraten. Die weiterentwickelten Lithium-Eisenphosphat-Batterien für Wohnmobile haben eine andere Konstruktion. Sie sind wartungsfrei, auslaufsicher und es besteht keine Explosionsgefahr.
Vorteile:
- Wartungsfrei, auslaufsicher
- In beliebiger Lage einbaubar
- Extrem hohe Zyklenfestigkeit
- Hohe Energiedichte
- Schneller aufladbar
- Lange Lebensdauer
- Minimale Selbstentladung
Nachteile:
Wie groß muss die Bordbatterie für das Wohnmobil sein?
Die benötigte Kapazität (Ah) der Aufbaubatterie für das Wohnmobil ist abhängig davon, wie viel Strom die angeschlossenen Geräte im Fahrzeug verbrauchen und wie viele Stunden Sie diese nutzen, bevor die Batterie von Lichtmaschine, Solaranlage oder Landstrom geladen wird. Die Frage ist also, wie lange Sie autark in der Natur campen möchten, ohne auf den Komfort der elektrischen Verbraucher zu verzichten. Die benötigte Kapazität (Ah) berechnen Sie durch Bilanzierung des durchschnittlichen Verbrauchs.
Listen Sie dafür die elektrischen Geräte mit ihren Leistungsaufnahmewerten auf und multiplizieren Sie diese mit der typischen Einschaltdauer. Wenn Sie auch im Winter im Wohnmobil schlafen, sollten Sie für die kalte Jahreszeit aufgrund des höheren Strombedarfs eine separate Bilanzierung erstellen.
Beispiel für die Berechnung des Stromverbrauchs:
Kompressor-Kühlschrank: 40 Watt * 8 Stunden = 320 Wh
Licht: 10 Watt * 4 Stunden = 40 Wh
Laptop: 50 Watt * 2 Stunden = 100 Wh
Gesamt: 460 Wh / 12 Volt = 38 Ah täglicher Strombedarf
Mit einer Blei-Säure-Batterie erreichen Sie die maximale Haltbarkeit, wenn Sie diese nur zu 50 Prozent entladen. Das entspricht im Beispiel einer Bordbatterie mit 76 Ah. Beim Betrieb mit einer Solaranlage gilt es, eine Schlechtwetter-Reserve einzuplanen. Schließlich scheint die Sonne nicht jeden Tag.
Wie lange möchten Sie autark in der Natur campen?
Um die Stromversorgung der Geräte im Beispiel für drei Tage ohne Landstrom und Sonnenschein sicherzustellen, brauchen Sie eine Versorgerbatterie mit rund 230 Ah. Entscheiden Sie sich für den Kauf einer Lithium-Batterie, genügt eine Kapazität von rund 135 Ah, da Sie diese deutlich tiefer entladen können. Zusätzlich kann der Lithium-Akku bei starkem Sonnenschein schneller Energie aufnehmen.
Bordbatterie richtig aufladen
Die beste Qualitätsbatterie nützt wenig und verschleißt schnell, wenn sie nicht korrekt geladen wird. Das richtige Ladeverfahren ist essenziell, damit die Bordbatterie die vom Hersteller versprochenen Ladezyklen erreicht.
- Während der Fahrt lädt die Lichtmaschine die Versorgerbatterie auf.
- In Kombination mit einer Solaranlage stellt der Laderegler das richtige Aufladen sicher. Er muss zum Batterietyp passen.
- Beim Anschluss ans 230-Volt-Netz muss das Ladegerät für die Batterie-Technologie ausgelegt sein. Moderne Aufladegeräte mit IuoU-Kennlinie lassen sich auf den Batterietyp einstellen. Die Ladeschlussspannung beträgt bei Nass- und Gel-Batterien 14,4 Volt und bei AGM-Batterien 14,8 Volt. Lithium-Akkus laden schneller, geeignete LiFePO4-Ladegeräte sind entsprechend gekennzeichnet.
Zusammenfassung
- Für ein kleines bis mittelgroßes Reisemobil mit wenigen und anspruchslosen Verbrauchern genügt die Leistung einer Deep-Cycle-Nassbatterie, zyklenfester ist eine Gel-Batterie.
- Wenn Sie einen größeren Wechselrichter mit stromhungrigen Geräten wie Föhn oder Kaffeemaschine nutzen möchten, eignet sich eine AGM-Batterie besser.
- Für höchste Ansprüche lohnt sich die Investition in eine Lithium-Batterie.
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